Glossar

Glossar #

In der Terraristik im Allgemeinen, wie auch bei Skolopendern im Speziellen gibt es eine Reihe von Begriffen oder Abkürzungen, die nicht jedem geläufig sind. Hier versuchen wir die meisten Begriffe und Abkürzungen zu erklären.

CB / WFNZ
"Capture Breed" / "Wildfang Nachzucht", Diese Bezeichnung gibt an, dass das betreffende Tier in Gefangenschaft gezüchtet wurde
cf
In wissenschaftlichen Namen steht die Abkürzung "cf." für den lateinischen Ausdruck "confer," was so viel bedeutet wie "vergleiche" oder "siehe." Wenn in einem wissenschaftlichen Namen eines Organismus "cf." verwendet wird, deutet dies darauf hin, dass es Unsicherheiten bezüglich der genauen Identifikation oder Zuordnung gibt. Es wird verwendet, um anzuzeigen, dass der benannte Organismus wahrscheinlich, aber nicht sicher, der beschriebenen Art oder Taxon entspricht.
Clypeus
Strinplatte, ventral am Kopf eines Skolopenders.
Coxa
Hürfte
Coxopleura
Hürft-Pleura
Coxopleuralfortsatz
Langgezogener Fortsatz am letzten Körpersegments eines Hundertfüßerts.
Dimorphismus / Sexualdimorphismus
Äußerlich erkennbare sekundäre Geschlechtsmerkmale von Hunderfüßern.
dorsal
medizinische Richtungsangabe: An der Rückenseite
Femur
Zweite Segment der Beine nach der Hüfte
Gonopoden
Bestandteil der primären Geschlechtsorgane von männlichen Skolopendern.
lateral
medizinische Richtungsangabe: An der Seite
LBS
In englischer Literatur häufig die Abkürzung für "Leg bearing segment"
Mandibel
Zu Mundwerkzeugen umgewandeltes 3. Beinpaar von Hundertfüßern
Maxille
Mundwerkzeuge
Maxillipeden
Kieferfüße, zu Grifklauen umgewandelte erste Beinpaar von Hundertfüßern.
NZ / ENZ / DNZ
Nachzucht / Europäische Nachzucht / Deutsche Nachzucht. Für Tiere, die in Gefangenschaft verpaart und nachgezüchtet wurden. Siehe CB.
Ocelle / Ocelli
Punktaugen.
Pedeling / Pling
Kurzform der Verniedlichung "Centipedeling", also englisch für "Kleiner Hundertfüßer". Diese Kurzform hat sich zuvor bei Spinnen etabliert, wo aus "Spiderling" dann die Kurzform "Sling" wurde. Ob man nun "Pedeling" oder "Pling" sagt oder schreibt, hängt ganz von der eigenen "Faulheit" ab, wie weit man das Wort kürzen will.
Pleura
Seitenhaut, die Tergit und Sternit verbindet. In der Pleura befinden sich bei den beintragenden Segmenten auch die Coxopleura, aus der die Hüfte entspringt.
Prefemur
Erste Segment der Beine nach der Hüfte
Prefemuralbedornung
Dornen an der Prefemur der Schleppläufe. Die Anzahl und Anordnung der Dornen sind wichtiges Merkmal für die Artbestimmung von Skolopendern.
Pretarsus
Fünfte Segment der Beine nach der Hüfte
Ringfurche
Halbmondförmige Vertiefung im ersten Körpersegment des Skolopenders. Besonders bei amerikanischen Arten ein weit verbreitetes anatomisches Merkmal, in der alten Welt bei Scolopendra valida einmalig.
Schleppläufe
Letztes Beinpaar von Hundertfüßern, dass nicht zur Fortbewegung dient.
ShSPI
Ein Protein, was im Gift von Scolopendra hainanum entdeckt wurde
sp.
Abkürzung nach dem wissenschaftlichen Gattungsnamen, wenn man die genaue Art nicht zuordnen kann. Beispielsweise "Scolopendra sp.". Hat man bereits eine Vermutung, wird häufig die Abkürzung cf. vor den Artennamen angegeben, beispielsweise Scolopendra cf. piceoflava.
Spinngriffel
Bestandteil der primären Geschlechtsorgane von männlichen Skolopendern.
Ssm Spooky Toxin / SsTx
Ein Neurotoxin, das im Gift von Scolopendra mutilans oder Scolopendra dehaani nachgewiesen wurde
Sternit
Brustplatten des Körpers eines Hundertfüßers
Stigma
Körperöffnung in den Pleuren, die zum Tracheensystem führen
Tarsus
Fuß, vierte Segment der Beine nach der Hüfte
Taxonomie
In der Biologie bezieht sich der Begriff "Taxonomie" auf die Wissenschaft der Klassifizierung, Benennung und Systematisierung von Organismen basierend auf gemeinsamen Merkmalen. Meist sind diese Merkmale rein morphologischer Natur, in der modernen Taxonomie werden jedoch auch DNA und molekulare Analysen zur bestimmung von Gemeinsamkeiten herangezogen.
Tergit
Rückenplatten des Körpers eines Hundertfüßers
Tibia
Schienbein, dritte Segment nach der Hüfte
Tracheen
Atemsystem der Hundertfüßer
Trivialname
Umgangssprachlicher Name eines Hundertfüßers. Beispielsweise "Europäischer Riesenläufer" für den wissenschaftlichen Namen Scolopendra cingulata. Einige Arten, die noch nicht wissenschaftlich beschrieben wurden, und entsprechend keinen offiziellen Namen haben, existieren im Hobby lediglich unter ihrem Trivialnamen. Beispielsweise "White Legs" oder "Malaysian Jewel"
var.
Variation. Einige Hundertfüßer haben offiziell anerkannte Variationen, z.B. Scolopendra cingulata var. obscuripes. Wird oftmals aber auch in Kombination mit Trivialnamen verwendet, wie bei Scolopendra dehaani var. "Cherry Red"
ventral
medizinische Richtungsangabe: an der Bauchseite
WB
Wildfangnachzucht. Das Tier wurde nicht in Gefangenschaft verpaart, sondern befruchtet eingefangen und hat in Gefangenschaft ihre Eier gelegt.
WF / WC
"Wildfang" / "Wild Caught". Das Tier wurde in der freien Wildbahn gefangen.