Geschlechtsbestimmung bei Skolopendern #
Geschlechtsbestimmung ist ein schwieriges Thema bei Skolopendern. Es gibt einige Arten, die einen Geschlechtsdimorphismus aufweisen und wo man über Merkmale, wie beispielsweise der Prefemur der Schleppbeine, zwischen Männchen und Weibchen unterscheiden kann. Vielen Hundertfüßer weisen jedoch keine sekundären Geschlechtsmerkmale auf und man muss die primären Geschlechtsteile begutachten.
Bis 2009 war dies am lebenden Tier kaum möglich. Schläfer entwickelte jedoch eine Methode, in der die Tiere betäubt wurden und durch leichten Druck auf den hinteren Teil des Körpers die Geschlechtsorgane aus dem Körper herausbewegt wurden. Dort lassen sich dann Unterschiede wie Spinngriffel und Gonopoden erkennen.1 Was wiederum bei kleinen Arten auch nur unter dem Mikroskop möglich ist.
Geschlechtsbestimmung von Skolopendern sollten nur erfahrene Halter durchführen! Die Betäubung von Skolopendern ist nicht trivial, und beim herausdrücken der Geschlechtsorgane kann das Tier verletzt werden, wenn zu viel Druck angewendet wird.
Beispiel für primäre Geschlechtsmerkmale
Zur Betäubung von Skolopendern gibt es heute unterschiedliche Methoden:
- CO2 Betäubung
- Betäubung mit Eiswasser
Von der Betäubung mit Eiswasser wird allgemein abgeraten, da das Wasser in die Tracheensysteme eindringen, und die kalten Temperaturen dem Tier schaden können.
Zur Anwendung einer CO2 Betäubung gibt es wiederum unterschiedliche Ansätze. Die allgemein bevorzugte Methode ist über CO2-Katuschen, wie sie in Wasseraufsprudlern (z.B. Sodastream) verwendet werden. Die Methode mit Backpulver ist langwieriger und birgt dadurch weitere Gefahren für das Tier.
Dennoch ist diese Methode nicht zweifelsfrei, wenn die Unterschiede nicht gut sichtbar ausgeprägt sind. Und in manchen Fällen ist vielleicht eine Geschlechtsunterscheidung möglich, jedoch eine genaue Artunterscheidung unmöglich: Männliche Scolopendra canidens und Scolopendra cretica sind nicht voneinander zu unterscheiden.