Verbreitung und Lebensräume #

Hundertfüßer aus der Klasse Chilopoda sind allgemein weltweit verbreitet. Obwohl sie in der Antarktis nicht nachgewiesen wurden, gibt es Belege über ihre Existenz jenseits der Polarkreise. Die Klasse der Hundertfüßer ist äußerst vielfältig und umfasst etwa 3300¹ bis 3700² bekannte Arten, die sich über verschiedene Ordnungen erstrecken, darunter Scutigeromorpha, Lithobiomorpha, Craterostigmomorpha, Geophilomorpha und Scolopendromorpha. In Deutschland allein sind rund 60 Arten bekannt, vorwiegend aus den Gruppen der Stein- und Erdläufer. Eine umfassende Behandlung aller dieser Arten würde den Rahmen dieser Seite sprengen, weshalb der Fokus vor allem auf der Ordnung der Riesenläufer (Scolopendromorpha) liegt, die in der Terraristik wohl am weitesten verbreitet ist. Unter den Scolopendromorpha sind in Deutschland vier Arten beheimatet, alle aus der Gattung Cryptops³.

Mehr über die Systematik und Taxonomie von Hundertfüßern

Die am weitesten verbreitete Gattung der Scolopendromorpha ist zweifellos der Genus Scolopendra. Diese Gattung ist hauptsächlich in subtropischen und tropischen Gebieten anzutreffen. Es gibt jedoch auch Arten, die in mediterranen Gebieten vorkommen, wie zum Beispiel Scolopendra cingulata, Scolopendra dalmatica, Scolopendra clavipes oder Scolopendra canidens.

Einige Arten sind dabei endemisch. Zum Beispiel kommt Scolopendra dalmatica pantokratis ausschließlich auf Korfu vor, während Scolopendra cretica nur auf Kreta lebt. Scolopendra laeta hingegen findet sich ausschließlich in Australien.

Andere Arten hingegen sind global verbreitet. Scolopendra cingulata ist im gesamten Mittelmeerraum zu finden, von Spanien bis nach Syrien und Ägypten. Mittlerweile wurden sogar Nachweise in Österreich⁴ und Ungarn gemacht, wo die Art extrem niedrige Temperaturen überwintern kann. Weit verbreitet ist auch Scolopendra morsitans, der in den USA, Mexiko, Zentral- und Südamerika, der Karibik, Asien, Australien, Indien sowie auf den Inseln des Atlantiks und Pazifiks nachgewiesen wurde.

Obwohl die meisten Skolopender in natürlichen Habitaten wie Wäldern oder Höhlen leben, gibt es einige Arten, die mittlerweile als Kulturfolger betrachtet werden. Kronmüller berichtet beispielsweise über den Lebensraum von Parotostimus rex in der Nähe menschlicher Siedlungen und Plantagen⁵. Auch Scolopendra gracillima wurde bereits aus Jakarta, Distrikt Cibinong, als Wildfang für das Hobby übernommen.

Wer mehr über die Verbreitung von Hundertfüßern wissen will, und sich für Beobachtungen in der freien Wildbahn interessiert, findet auf iNaturalist.org eine sehr gute Ressource mit Suchfunktion und Kartenansichten.