Einrichtung im Terrarium #
Eigentlich legen Skolopender keinen besonderen Anspruch auf die Einrichtung im Terrarium. Doch es gibt Ausnahmen. Einige Arten klettern gerne, leben gar arboreal. Andere Arten leben semi-aquatisch und man muss zur Haltung fast ein Paludarium einrichten.
Dennoch gibt es ein paar grundsätzliche Einrichtungshinweise, die weitestgehend für alle Skolopender gelten.
Verstecke #
Die meisten Skolopender leben als Bodenbewohner. Meist versteckt und vergraben. Darum sollten ausreichend geeignete Versteckmöglichkeiten für das Tier vorhanden sein.
Die wohl verbreitetste Möglichkeit stellt Korkrinde dar. Diese ist günstig in allerlei Formen und Großen im Fachhandel erhältlich.
Alternativ können auch andere Rindenstücke, beispielsweise aus dem Wald, als Versteckmöglichkeiten verwendet werden.
Flache Steine oder Schiefer sind als Versteck ebenso möglich. Hier sollte aber darauf geachtet werden, dass diese beim Untergraben keine Verletzungsgefahr für das Tier darstellen. Auch Bruchstücke von Tontöpfen für Pflanzen kann man verwenden.
Wurzelholz oder auch Ast-Stücke können gleichzeitig als Verstecke dienen, wie sie auch aktiven Arten eine Möglichkeit zum Klettern geben. Gerade Scolopendra dehaani nutzt diese Möglichkeiten sehr gerne.
Bepflanzung #
Wenn man Pflanzen in das Terrarium setzen will, dann sollten diese an den Lebensraum des Skolopenders angepasst werden. Ein Kaktus ist wohl kaum die geeignete Bepflanzung für ein Tier aus dem Regenwald. Ebenso wird man Moos wohlkaum in einer Wüstenregion finden.
Gleichsam sollte man das Verletzungsrisiko im Auge behalten! Kakteen oder Agaven mögen schön aussehen. Doch die Stacheln und Spitzen blätter bergen hohes Verletzungsrisiko für das Tier. Hier sollte man eher auf die Bepflanzung verzichten.
Für tropische und subtropische Arten eignen sich eigentlich immer (kleine) Farne und Moos, da diese oftmals mit der Substratfeuchtigkeit gut klar kommen und nicht unbedingt viel Sonnenlicht benötigen. Gerade Moos hilft bei der Speicherung von Feuchtigkeit im Bodengrund und dient somit auch als Quelle für Nahrung und Wasser für das Tier. Beim Farn muss man jedoch hin und wieder mal mit der Schere ran, sollte die Pflanze zu groß werden.
Terrarienbepflanzung für Regenwald-Terrarien #
Hundertfüßer sind nicht zwingend auf Pflanzen in ihren Behältern angewiesen, jedoch erhält man durch diese ein stabileres Mikroklima, mehr Versteckmöglichkeiten und Deckung sowie eine optische Aufwertung. Vor allem in Regenwaldterrarien kann man den Tieren mit einer guten Bepflanzung ein naturnahes Umfeld bieten.
Pflanzen aus dem Baumarkt oder herkömmlichen Gärtnereien sind in der Regel mit Pestiziden und/oder anderen Chemikalien belastet und sollten nicht ohne weiteres in das Terrarium eingebracht werden. Es gibt zum einen die Möglichkeit unbehandelte Pflanzen auf Terraristik-Börsen zu erwerben oder aber man kann sich auch mit nur wenig Aufwand selbst Pflanzen aus Ablegern und Stecklingen ziehen.
Folgende Arten bieten sich für die Bepflanzung von Regenwaldterrarien besonders gut an, da es sich um robuste und Büro- und Zimmerpflanzen handelt:
Kletterfeige (Ficus pumila): Eine kleinblättrige ungiftige Gummibaumart aus Asien, die sowohl kletternd als auch bodendeckend wächst.
Efeutute (Epipremnum aureum): Eine horizontal und vertikal rankende Pflanze aus der Gruppe der Aronstabgewächse (Araceae), die mittlerweile in zahlreichen tropischen Gebieten verbreitet ist.
Gefleckte Efeutute (Scindapsus pictus): Ebenfalls ein Vertreter der Araceen aus den subtropischen und tropischen Raum Asiens mit samtigen, gemusterten Blättern.
Grünlilie (Chlorophytum comosum): Die Grünlilie stammt aus Afrika, ist horstbildend und hat je nach Sorte mehr oder weniger ausgeprägte Grünweiß gestreifte Blätter.
Alle 4 Arten haben keine hohen Ansprüche an die Beleuchtung und Temperatur (sprich herkömmliche Terrarienbeleuchtung und Zimmertemperatur). Zusätzlich mögen diese eine hohe Luftfeuchtigkeit bei feuchtem aber nicht staunassem Substrat. Die Vermehrung erfolgt vegetativ (ungeschlechtlich) durch Ausläufer bzw. Stolonen bei der Grünlilie.
Zur Vermehrung von Terrarienpflanzen aus Stecklingen.
Wasserquelle #
Egal ob nun ein Skolopender aus humiden oder ariden Regionen, eine Zugänglichkeit zu Trinkwasser ist immer notwendig. Dazu kann man die üblichen Terrarien-Näpfe aus dem Fachhandel nehmen, oder auch kleine Schälchen oder Deckel von Wasserflaschen - je nach Größe von Tier und Terrarium.
Natürlich sollten die Trinkmöglichkeiten so dimensioniert sein, dass der Skolopender darin nicht ertrinken kann.
Klettermöglichkeiten #
Nicht alle Skolopender klettern gerne. Es gibt einige Arten, die leben ausschließlich auf oder gar im Boden. Aber es gibt auch einige Arten, die sehr gerne klettern oder gar hauptsächlich auf Bäumen leben. Für diese Arten empfiehlt sich mindestens das Hinzufügen von Wurzeln oder Ästen in das Terrarium. Wenn nicht sogar das Gestalten einer kompletten Kletter-Rückwand.
Hier sollte jedoch kein falscher Aktionismus vom Halter erfolgen, sondern man sollte sich über die Anforderungen der jeweiligen Art informieren.