Terrarienbepflanzung aus Stecklingen # Von: Marcel K.
Pflanzen aus dem Baumarkt oder herkömmlichen Gärtnereien sind in der Regel mit Pestiziden und/oder anderen Chemikalien belastet und sollten nicht ohne weiteres in das Terrarium eingebracht werden. Es gibt zum einen die Möglichkeit unbehandelte Pflanzen auf Terraristik-Börsen zu erwerben oder aber man kann sich auch mit nur wenig Aufwand selbst Pflanzen aus Ablegern und Stecklingen ziehen.
Folgende Arten bieten sich für die Bepflanzung von Regenwaldterrarien besonders gut an, da es sich um robuste und Büro- und Zimmerpflanzen handelt:
Kletterfeige (Ficus pumila): Eine kleinblättrige ungiftige Gummibaumart aus Asien, die sowohl kletternd als auch bodendeckend wächst.
Efeutute (Epipremnum aureum): Eine horizontal und vertikal rankende Pflanze aus der Gruppe der Aronstabgewächse (Araceae), die mittlerweile in zahlreichen tropischen Gebieten verbreitet ist.
Gefleckte Efeutute (Scindapsus pictus): Ebenfalls ein Vertreter der Araceen aus den subtropischen und tropischen Raum Asiens mit samtigen, gemusterten Blättern.
Grünlilie (Chlorophytum comosum): Die Grünlilie stammt aus Afrika, ist horstbildend und hat je nach Sorte mehr oder weniger ausgeprägte Grünweiß gestreifte Blätter.
Alle 4 Arten haben keine hohen Ansprüche an die Beleuchtung und Temperatur (sprich herkömmliche Terrarienbeleuchtung und Zimmertemperatur). Zusätzlich mögen diese eine hohe Luftfeuchtigkeit bei feuchtem aber nicht staunassem Substrat. Die Vermehrung erfolgt vegetativ (ungeschlechtlich) durch Ausläufer bzw. Stolonen bei der Grünlilie.
Vermehrung durch Stecklinge #
Bei der Kletterfeige, Efeutute sowie Gefleckter Efeutute kann man aus den Ausläufern Teilstücke von 8 bis 15 cm schneiden. Jedes Teilstück sollte mindestens drei Blattknoten besitzen. Bei der Kletterfeige sollte man nicht unbedingt frischgrüne Triebe nehmen, sondern ruhig etwas kräftigere. Die Stecklinge sollten noch ein bis zwei Blätter aufweisen. Zusätzlich bietet sich immer an gleich mehrere Stecklinge zu nehmen, da nicht unbedingt alle Teilstücke anwachsen. Bei der Grünlilie schneidet man einfach etwas größere und stabile Stolonen von der Mutterpflanze ab.
Stecklinge bzw. Stolonen werden dann entweder einzeln in Töpfe oder in eine Palette mit feuchter Anzuchtsubstrat (am besten ohne Kokos und ohne Dünger) oder Torf pflanzen. Die Töpfe bzw. Palette stellt man dann in eine größere transparente Box mit Deckel und platziert Diese hell und warm, aber nicht vollsonnig.
Das Substrat sollte stets feucht sein und der Behälter sollte alle paar Tage durch öffnen des Deckels belüftet werden. Je nach Temperatur bilden sich nach einigen Wochen neue Triebe und Wurzeln. Je länger man den Stecklingen Zeit gibt umso stabiler wachsen die Pflanzen später im Terrarium an, was bei starkgrabenden Hundertfüßern wie Scolopendra alternans von Vorteil sein kann.