Hilfsmittel

Hilfsmittel #

Pinzetten #

Skolopender sind Gifttiere. Aus diesem Grund sollte man nie mit den Fingern im Terrarium arbeiten, um Bissunfällen vorzubeugen. Pinzetten helfen einen angemessenen Abstand zum Tier zu wahren, wenn man das Terrarium reinigen will, oder das Tier umsetzen muss. Dabei ist es empfehlenswert unterschiedliche Pinzetten für unterschiedliche Einsatzzwecke zu nutzen:

  • Große Futterpinzette, ca. 30cm lang
    Allrounder für die Arbeiten im Terrarium und mit Skolopendern. Durch die Länge der Pinzette hat man immer genügend Sicherheitsabstand und kann damit auch Tiere umsetzen oder zum Umsetzen in eine geeignete Plastikdose dirigieren. Man kann die Spitzen der Pinzette auch mit Zewa umwickeln und dies mit Klebebandstreifen fixieren, um die Verletzungsgefahr für den Hundertfüßer zu verringern.
  • Mittelgroße Pinzette, ca. 13cm lang
    Für arbeiten in kleineren und mittelgroßen Terrarien oder mit Futtertieren wie Heimchen.
  • Federpinzetten, ca. 10,5cm lang
    Diese feinen und leichten Pinzetten eignen sich perfekt für die Arbeiten mit juvenilen Skolopendern. Man kann hiermit keinen großen Druck ausüben und hat somit ein deutlich verringertes Verletzungsrisiko für das Tier.

Pinsel oder Schlangenhaken #

Zum Umsetzen von Pedelings (jungen Skolopendern), kann man Pinsel als Hilfsmittel nehmen. Entweder lässt man das Tier auf den Pinsel laufen und kann es damit umsetzen, oder man bewegt das Jungtier mit dem Pinsel in eine kleine Transportdose.

Für das Umsetzen von großen Skolopendern kann man auch kleine Schlangenhaken verwenden.

Hygrometer / Thermometer #

Thermometer und Hygrometer helfen dabei, die klimatischen Parameter im Terrarium besser im Blick zu halten. Dabei gibt es auch Kombi-Geräte, die sowohl Temperatur wie auch relative Luftfeuchtigkeit anzeigen. Leider schwankt die Qualität von dedizierten Messinstrumenten für die Terraristik; der eine schwört auf einen Hersteller, derweil der nächste ein vernichtendes Urteil abgibt. An dieser Stelle muss man wohl selber experimentieren und Erfahrungen sammeln…

Pumpzerstäuber und Pipetten #

Pumpzerstäuber sind effektive Hilfsmittel, um nur bestimmte Stellen des Substrates mit Feuchtigkeit zu versorgen oder um die allgemeine Luftfeuchtigkeit im Terrarium aufrecht zu erhalten oder zu erhöhen.

Dabei kann man auf gängige Wasserspritzen für Pflanzen zurückgreifen, aber auch kleinere Pumpzerstäuber aus der Kosmetik verwenden, die für kleine bis mittelgroße Terrarien etwas handlicher sind.

Für punktuelle Befeuchtung im Terrarium, auch im Wassernapf, bieten sich Pipetten an. Diese bekommt man für einen günstigen Kurs auf Amazon.

Kleine Plastikdosen und große Plastikboxen #

Kleine Plastikdosen eigenen sich hervorragend, wenn man einen Skolopender in ein neues Terrarium umsetzen, oder ihn einfach temporär aus seinem eigentlichen Behälter entfernen will, um beispielsweise Reinigungs- oder Umgestaltungsarbeiten durchzuführen. Dabei kann man das Tier mit einer Pinzette oder einem Pinsel einfach in die Plastikdose dirigieren, den Deckel verschließen und das Tier in der Box entnehmen.

Größere Plastikboxen oder Plastikwannen bieten sich als “Fluchtschutz” an. Man stellt das eigentliche Terrarium in die (natürlich größere) Box oder Wanne und kann dann beruhigt im Terrarium selber arbeiten. Sollte der Skolopender bei den Arbeiten aus seinem eigentlichen Terrarium abhauen, so kommt er nicht weit und ist erstmal in der größeren Box. Dort kann man ihn dann wieder einfangen, bevor er in die Wohnung flüchtet und sich versteckt. Alternativ kann man solche Arbeiten auch in der Badewanne ausführen, aus der der Hundertfüßer auch nur schwerlich flüchten kann. (Bei kleinen und mittelgroßen Tiere sollte man jedoch den Abfluss verschließen….)

Terrarienbeschriftung #

Terrarienbeschriftungen helfen den Überblick zu bewahren und wichtige Informationen nahe am Tier zu haben. Neben der eigentlichen Artbezeichnung gehören auch weitere Informationen auf die Beschriftung, beispielsweise Geschlechtsbestimmung (falls bekannt), Herkunftsort, eventuell Kaufdatum und bei Nachzuchten das Nachzuchtdatum und im besten Fall den Züchter.

Gerade die Informationen zum Züchter können für spätere Verpaarungen relevant sein, damit man Inzest vermeiden kann.

Protokolle #

Protokolle haben viele Einsatzzwecke. Skolopender leben teilweise sehr versteckt. Wenn man sich die letzten Sichtungen notiert, kann man nachvollziehen, wann man das Tier das letzte mal lebend gesehen hat. Außerdem bekommt man so über die Zeit ein Gespür für die Verhaltensweise seines Hundertfüßers und kann ableiten, ob es jahreszeitliche Unterschiede im Verhalten gibt, und ob es auf Veränderungen von Haltungsparametern reagiert.

Neben Sichtungen und Änderungen an Haltungsparametern können auch andere Dinge protokolliert werden, wie Kaufdatum und Ort, Häutungen, Fütterungen, oder auch Krankheiten und deren Verlauf und Therapie.

Dabei machen Protokolle primär für Anfänger Sinn. Wenn man irgendwann ein gutes Verständnis für sein Tier entwickelt hat, muss man nicht mehr alles niederschreiben, sondern kann eher nach Gefühl arbeiten.

Kreativität und DIY-Mentalität #

Terrarienbedarf ist immernoch eine ziemliche Nische. Klar, es hat sich viel in den letzten 30 Jahren verändert und man findet im Internet eine Menge dedizierter Shops und bekommt zuweilen bei Wish oder Temu auch das ein oder andere zu finden. Doch umso spezieller die Wünsche und Anforderungen werden, umso teurer oder gar unkäuflicher werden die Angebote…

Da wird Kreativität gefragt! Wasserbehälter für kleine Pedelings? Puh, kommerziell wird man da kaum fündig. Wenn die Tiere größer sind, und in größeren Behältern wohnen, dann kann man auf die Deckel von Wasserflaschen zurückgreifen. Aber was macht man mit ganz kleinen Tieren, die noch in einer Tzatziki-Dose verloren wirken? Da helfen vielleicht Tattoo-Cups, die kleinen Behälter in denen Tättowierer ihre Farben während einer Sitzung aufbewahren.

Und wenn man kein passendes Terrarium findet, muss man vielleicht selber basteln. Als Ausgangsbasis kann man ein passendes Aquarium nehmen, wo man mit U- und L-Profilen eine Führung für einen Deckel dranbaut. Den Deckel selber kann man wiederum aus Hobby- oder Plexiglas selber machen, indem man mit einer Stichsäge die Öffnungen für eine Belüftung reinschneidet und mit Lochbleck oder Streckmetall verschließt, das man mit Aquariensilikon anklebt.

Mit dieser Attitüde findet man auch immer wieder Einsatzzwecke für fast jedweden Lebensmittel-Behälter. Eine spitze Nadel oder ein feiner Lötkolben macht schnell und einfach aus einer Harribo-Dose, einer Röstzwiebel-Dose oder der Verpackung von getrockneten Pilzen aus dem Discounter ein kleines Aufzuchtbecken.

DYI Terrarium aus einem Aquarium

DYI Terrarium aus einem Aquarium

Gebaut aus einem 30x20x20cm Aquarium mit Aluminium L-Profilen, Sperrholzplatte und Lochblech. Aus dem Altbestand von Christian Gehlen


Hinweis: Alle Links dienen nur der Veranschaulichung. Es sind keine "Affiliate-Links" und es existiert keine Partnerschaft zu den verlinkten Seiten.