Mitbewohner

Mitbewohner im Terrarium #

In einem guten Terrarium herrscht ein kleines Ökosystem. Man hat in dem Behälter nicht nur das eigentliche Terrarientier, sondern bekommt mehr oder weniger freiwillig eine ganze Reihe Mitbewohner. Meist schleppt man diese unfreiwillig über das Substrat ein. Gerade in unsterilisiertem Waldhumus finden sich eine ganze Reihe von Mikroorganismen, die unter den klimatischen Bedingungen im Terrarium wachsen und gedeihen. Doch nicht alle dieser Mitbewohner sind schädlich! Ganz im Gegenteil, einige erledigen wichtige Putz- und Aufräumarbeiten und tragen zum guten Ökosystem bei.

Aus diesem Grund empfiehlt sich sogar, gewisse Bodenpolizei aktiv in das Terrarium zu setzen, damit Futterreste beseitigt werden und Schimmel vorgebeugt wird. Die bekanntesten Helfer sind sicherlich weiße Asseln und Springschwänze, die man auch im Fachhandel für kleines Geld erwerben kann.

Vorsicht! Nicht alle Asseln sind für ein Skolopender-Terrarium geeignet. Einige Armadillidium-Arten fressen alles an, auch den Skolopender. Gerade während und nach der Häutung sind Skolopender sehr ungeschützt. Darum sollte man lieber komplett auf gewisse Asseln verzichten.

Weiße Asseln #

Weiße Asseln (Trichorhina tomentosa) gehören zu den Erstzersetzern. Sie sind häufig im Bodengrund zu finden, kommen aber schnell an die Oberfläche, wenn es irgendwas zum Aufräumen gibt. Im Terrarium brauchen sie mindestens eine feuchte Ecke, sonder überleben sie nicht.


Springschwänze #

Springschwänze (Collembola) gehören zu den Zweitzersetzern. Neben der Zersetzung von Kleinkram verarbeiten sie auch Exkremente von weißen Asseln.


Hornmilben #

Rote Hornmilben sind leider nichts, was man direkt als Bodenpolizei kaufen kann. Man bekommt sie jedoch über Laub oder unsterilisierten Waldhumus ins Terrarium. Sie sind Erstverwerter wie weiße Asseln und fressen mitunter Futterreste. Als Parasit wurden sie noch nicht auf einem Skolopender entdeckt.

Die anderen, weißen Milben auf dem Foto sind wahrscheinlich Mehlmilben, die auch Resteverwerter sind. Unter guten Bedingungen können sich diese Helfer stark vermehren.

Bei diesen Milben muss man sich keine Gedanken machen. Es gibt jedoch andere, parasitäre Milben, die den Skolopender befallen und schädigen können.


Landplanarie #

Landplanarien (Gattung vermutlich Microplana) kann man sich über Waldlaub ins Terrarium holen. Es sind keine Parasiten, sondern Räuber und gegebenenfalls Aasfresser. Bei der geringen Körpergröße von gerade mal um die 4mm werden diese Mitbewohner wohl eher weniger dem Skolopender gefährlich, alsdass sie eher an andere Begleiter wie Asseln oder Springschwänze gehen.
Trivia: Landplanarien sind die kleinen Geschwister der sogenannten Hammerhead Flatworms.


Diplopoda / Tausendfüßer #

Durch Waldboden und Laub kann man sich schnell einheimische Tausendfüßer ins Terrarium holen. Diese Begleitfauna ist allerdings ungefährlich für den Skolopender und kann harmonisch mit diesem koexistieren.